Nachdem beschrieben wurde, wie die Fritz!Card ISDN A1 PCI Karte unter Linux zum Laufen gebracht werden kann, werden nun weitere Schritte beschrieben, die zeigen sollen, wie die CAPI
unter Linux zu konfigurieren ist, dass schlußendlich auch Hylafax
damit arbeiten kann.
Der Anwender editiert die Datei /etc/isdn/capi.conf
und kommentiert aus dieser Liste die Raute in der Zeile für fcpci
aus. Hierzu sind ebenfalls root-Rechte von Nöten.
# pico /etc/isdn/capi.conf
So sieht schließlich diese eine Zeile final aus. (nach dem Entfernen der Raute vorne)
fcpci - - - - - -
Die anderen Zeilen für andere AVM Karten gedacht, die hier nicht weiter behandelt werden.
Nun müssen in die Datei /etc/modules
einige Zeilen eingefügt werden, damit die Module beim Systemstart geladen werden. Hierbei handelt es sich um das Modul capi
und capidrv
. Bei Ubuntu 9.04 sowie älteren Versionen muss zusätzlich fcpci
angegeben werden. An dieser Stelle ist das unter Ubuntu 10.04 nicht nötig.
# pico /etc/modules
capidrv
capi
Hinter dem Wort capi
im Editor bitte ein abschließendes Enter. Jetzt das System neu starten. Das funktioniert schön mit dem Befehl reboot
.
# reboot
Nun wiederum als root in die Console sich einloggen und die CAPI Schnittstelle
testen. Dies kann einfach mit capiinit
und capiinfo
erledigt werden. capiinit
initialisiert die CAPI Schnittstelle und sorgt dafür, dass alles entsprechend gestartet und betriebsbereit ist. capiinfo
gibt alle Informationen zur CAPI Schnittstelle des Systems aus. Darunter liegen auch die Informationen zu den B-Kanälen und dem D-Kanal. Geprüft werden sollte umbedingt, ob beide B-Kanäle und der D-Kanal korrekt erkannt wurde.
# capiinit
# capiinfo
Number of Controllers : 1 Controller 1: Manufacturer: AVM GmbH CAPI Version: 2.0 Manufacturer Version: 3.11-07 (49.23) Serial Number: 1000001 BChannels: 2 Global Options: 0x00000039 internal controller supported DTMF supported Supplementary Services supported channel allocation supported (leased lines) B1 protocols support: 0x4000011f 64 kbit/s with HDLC framing 64 kbit/s bit-transparent operation V.110 asynconous operation with start/stop byte framing V.110 synconous operation with HDLC framing T.30 modem for fax group 3 Modem asyncronous operation with start/stop byte framing B2 protocols support: 0x00000b1b ISO 7776 (X.75 SLP) Transparent LAPD with Q.921 for D channel X.25 (SAPI 16) T.30 for fax group 3 ISO 7776 (X.75 SLP) with V.42bis compression V.120 asyncronous mode V.120 bit-transparent mode B3 protocols support: 0x800000bf Transparent T.90NL, T.70NL, T.90 ISO 8208 (X.25 DTE-DTE) X.25 DCE T.30 for fax group 3 T.30 for fax group 3 with extensions Modem 0100 0200 39000000 1f010040 1b0b0000 bf000080 00000000 00000000 00000000 00000000 00000000 00000000 01000001 00020000 00000000 00000000 00000000 Supplementary services support: 0x000003ff Hold / Retrieve Terminal Portability ECT 3PTY Call Forwarding Call Deflection MCID CCBS
Solch eine Meldung sollte erscheinen. Funktioniert etwas nicht, so erscheint eine Fehlermeldung. Dann sollte der Anwender prüfen, ob die CAPI Schnittstelle unter /dev/capi*
(/dev/capi20
in diesem Falle) existiert und dort ein Gerät angebunden ist. Die vorherigen Schritte auf Tippfehler prüfen und weiter probieren. Wurde das Kernel-Modul richtig eingebunden? Läßt es sich mit modprobe richtig laden und entladen? Alle Pakete korrekt installiert? Normalerweise sollte aber alles glatt gegangen sein und der Anwender freut sich über die wunderschöne Ausgabe. 🙂
Und woran sieht man, dass alles erkannt wurde? „LAPD with Q.921 for D channel X.25
“ hier steckt im wesentlichen drin, dass die D-Kanal Funktionalität gegeben ist. Unten auf der Ausgabe steht etwas wie: „T.30 for fax group 3
“ und „T.30 for fax group 3 with extensions
“ und „Modem
„. Hieran erkennt der Anwender rasch, dass entsprechend die Karte Voice-Modem Emulation unterstützt, wie auch das übliche ISDN Fax selbst, also ein Fax der Klasse 3.
Im nächsten Eintrag wird die Installation von CAPI4Hylafax beschrieben. Bald kann Linux faxen machen. 🙂
Mehr dazu bei: Installation von CAPI4Hylafax
Auch nützlich hierzu: Installation einer AVM Fritz!Card unter Linux